Es war einmal 2015
Januar 2015
1964 erhielt die DVG von der DÜWAG zehn weitere sechsachsige Gelenktriebwagen, die mit den Wagennummern 246 bis 255 in den Bestand eingereiht wurden. Bereits 1965 wurden sie durch Einfügen eines Mittelteils zu Achtachsern verlängert. Die Fahrzeuge wurden zweimal umnummeriert, 1966 aus EDV-technischen Gründen in 1246 bis 1255, 1985 in 1046 bis 1055. Ausgeliefert wurden sie in der damals typischen Grundlackierung in beige mit grünen Absetzstreifen. Bei einer Hauptuntersuchung erhielt GTw 1250 1976 die damals neue orangerote Standardlackierung mit gelben Absetzstreifen und gelber Stirnfront. Erst Mitte Dezember 1985 verpasste ihm die DVG eine Werbeaufschrift, und zwar für das Modehaus Braun in Moers. Anfang Juli 1989 bekam er eine Totalwerbung für die Niederrheintherme im Revierpark Mattlerbusch. Nach der Eröffnung des innerstädtischen U-Bahn-Tunnels am 11. Juli 1992 wurde er abgestellt und im Dezember 1992 nach Dessau abgegeben, wo er die Wagennummer 006 erhielt. Das obige Foto zeigt GTw 1250 am 27. Januar 1986 auf der Königstraße im Einsatz auf SL 901, DU-Obermarxloh – Mülheim/Ruhr. Der Aufkleber an der Vorderfront weist auf die aktuell laufende Karnevalssession hin.
Februar 2015
Zu den größten Karnevals-Veranstaltungen im Duisburger Raum gehört alljährlich am Sonntag der “größte Kinder-Karnevalszug Europas“ in Duisburg-Hamborn. Dazu setzt die DVG auf den SL 901 und 903 etliche Einsatzwagen nach Hamborn und Marxloh ein, um die zahlreichen Besucher an den Ort des Geschehens zu bringen. Dabei wenden die über Ruhrort und Beeck verkehrenden Kurse im Gleisdreieck Kaiser-Wilhelm-/Elsa-Brandström-Straße.
Auf dem obigen Foto kehrt GTw 1229 am 13. Februar 1983 über die Ruhrorter Straße soeben aus Marxloh zurück, gleich wird er die Haltestelle Scharnhorststraße erreichen. Er ist beschildert als 901 mit dem Ziel “Mülheimer Straße“, was bedeutet, dass er im dortigen Betriebshof wenden und von dort die Rückfahrt nach Marxloh antreten wird.
1952 lieferte die DÜWAG zwei vierachsige Großraumtriebwagen, die bei der DVG die Wagennummern 229 und 230 erhielten. Die ausführliche Wagen-Geschichte, auch des Schwester-Fahrzeugs 1230, sind unter dem Foto des Monats Mai 2004 zu finden.
März 2015
Am Samstag, 30. März 1980, fährt GTw 1252 mit dem “Berliner“-Bw 2275 auf SL 901, DU-Obermarxloh – Mülheim/Ruhr, in die Haltestelle Schwanentor ein. Diese Zugzusammenstellung ist in mehrfacher Hinsicht eine Besonderheit. Zeitweise wurden die werktags auf der SL 909 üblichen 8xGTw+4xBw-Züge an Samstagen, Sonn- und Feiertagen gegen die auf der SL 901 eingesetzten Solo-GTw getauscht. Des Weiteren waren die 4xBw seit Auslieferung der “Mannheimer“-Triebwagen zumeist mit diesen gekuppelt, ein Einsatz hinter den Standard-Achtachsern war zu seitdem eher eine Ausnahme. Zu diesem Zeitpunkt bereits selten an den Straßenbahnwagen der DVG war die Dachrandwerbung, im Fall des GTw 1252 für verschiedene japanische Auto- und Motorradmarken.
1964 erhielt die DVG von der DÜWAG zehn weitere sechsachsige Gelenktriebwagen, die mit den Wagennummern 246 bis 255 in den Bestand eingereiht wurden. Ausgeliefert wurden sie in der damals typischen Grundlackierung in beige mit grünen Absetzstreifen. Bereits 1965 wurden sie durch Einfügen eines Mittelteils zu Achtachsern verlängert. Die Fahrzeuge wurden zweimal umnummeriert, 1966 aus EDV-technischen Gründen in 1246 bis 1255, 1985 in 1046 bis 1055.
Beiwagen 2275 entstammt der 1954/55 von der Deutsche Waggon- und Maschinenfabrik, Berlin, gelieferten Serie 266 bis 277 (1966 = 2266 bis 2277) und trägt Werbung für das Haus der Küche.
GTw 1252 bzw. 1052 wurde im Dezember 1992 nach Dessau abgegeben, wo er die Wagennummer 007 erhielt, Bw 2275 wurde im September 1986 verschrottet.
April 2015
Am 22. April 1982 verlässt der “Mannheimer“-GTw 1081 mit dem “Berliner“-Bw 2266 auf SL 901, Mülheim/Ruhr – DU-Obermarxloh, die Haltestelle König-Heinrich-Platz in nördlicher Richtung. Das Bauschild am linken Bildrand weist auf die Umbauarbeiten an der Kundenhalle der Stadtsparkasse hin. GTw 1081 gehört zu der 1973/74 von DÜWAG ausgelieferten Serie 1080 bis 1094 des Typs “Mannheim“ und wurde am 13. Dezember 1973 offiziell in Dienst gestellt. Sowohl die orangerote Grundlackierung mit der gelben Stirnfront, in der er in Dienst gestellt wurde, als auch die Werbung für den Duisburger Zoo, die er wenig später erhielt, trug er bis zu seiner Ausmusterung im Oktober 1989. Dabei waren beide Wagenseiten mit unterschiedlichen Motiven versehe, die rechte Seite ist auf dem Foto oben rechts eingeklinkt.
Alle übriggebliebenen “Mannheimer“ (GTw 1086 wurde bekanntlich beim großen Brand im Btf. Grunewald am 16. Februar 1983 so schwer beschädigt, dass er verschrottet werden musste) einschließlich der Vorserie 1077 bis 1079 wurden in den Jahren 1988 bis 1991 nach und nach an die Verkehrsbetriebe der steiermärkischen Landeshauptstadt Graz abgegeben (GTw 1081 am 10. Oktober 1989), wo sie noch heute im täglichen Einsatz stehen. Allerdings steht auch dort ihre Ablösung durch moderne Niederflurwagen bevor.
Bw 2266 entstammt der in den Jahren 1954/55 von der Deutsche Waggon- und Maschinenfabrik (DWM), Berlin, gelieferten Serie von zwölf vierachsigen Einrichtungs-Großraumbeiwagen, den sogenannten “Berliner Beiwagen“, die die Wagennummern 266 bis 277 (1966 = 2266 bis 2277) erhielten. Er wurde im November 1982 ausgemustert.
Mai 2015
In aller Munde ist gegenwärtig der GTw 1000, weil das eigentlich als Fahrschulwagen vorgesehene Fahrzeug wegen der Korrosionsprobleme an den GT10NC-DU sehr häufig im Liniendienst eingesetzt wird.
GTw 1000 hat eine außergewöhnliche Geschichte. Er wurde im Jahre 1966 von der DÜWAG als 6xER.GTw 60 geliefert und noch im gleichen Jahr umgenummert in 1060. Durch den Einbau eines Mittelteils wurde er 1968 zu einem 8xER.GTw verlängert. Am 19. September 1975 brannte er aus. Anschließend erfolgte die Aufarbeitung mit Einbau einer Chopper-Steuerung sowie die Wiederinbetriebnahme im September 1976 in der neuen orangeroten Standardlackierung. Bei der im Oktober 1985 abgeschlossen Hauptuntersuchung erhielt er eine neue Lackierung mit einem “wasserlöslichen“ Lack einschließlich Lackierung der Dachvoute, gleichzeitig wurde er in 1000 umnummeriert. In diesem Look war er an dieser Stelle bereits im Mai 2012 abgebildet. Seit Dezember 1988 trägt er die rot-weiße Farbgebung.
Nach Eröffnung des innerstädtischen U-Bahn-Tunnels wurde er nicht wie die anderen Einrichtungswagen ausgemustert, sondern – wohl wegen seiner “modernen“ Technik – Anfang 1995 zu einem Zweirichtungswagen umgebaut, wobei er neue Stirnfronten und eine Fahrschuleinrichtung erhielt. Durch Einfügen eines niederflurigen Mittelteils Ende 1995 wurde er zum 10xGTw verlängert.
Am 24. Mai 1995 begegnet er uns in der Schwanenstraße, wobei wir ihm aus diesem Fotografier winkel auch einmal gut aufs Dach schauen können.
Juni 2015
Am 28. Juni 1992 steht Arbeits-Beiwagen 3365 im Btf. Hamborn.
Für verschiedene Transportzwecke hält die DVG einige Arbeits-Beiwagen vor. Bei derartigen Fahrzeugen sind die Fahrzeugdaten nicht immer zweifelsfrei nachzuvollziehen. So entstand der oben abgebildete Wagen um 1930 in Eigenbau, wahrscheinlich auf dem Fahrgestell eines ausgemusterten Trieb- oder eher eines Beiwagens, und erhielt die Wagennummer 365. Anfangs trug er die für Arbeitsfahrzeuge typische grüne, später die orangene Grundlackierung. Erst 1986 erhielten die meisten Arbeitsfahrzeuge eine um 3000 erhöhte Wagennummer. Im April 1997 wurde er an die seinerzeit im Aufbau befindliche Schwerter Museums-Straßenbahn (SMS) abgegeben. Nach deren Auflösung gelangte er zur “Arbeitsgemeinschaft historischer Nahverkehr Düsseldorf e. V. (Linie D)“.
Juli 2015
Ab Juni 1980 verkehrten auf der SL 901 an „sonnigen Werktagen“ Zusatzkurse zwischen Zoo und Lehmbruckmuseum, die in der Innenstadt über Königstraße – Düsseldorfer Straße – Friedrich-Wilhelm-Straße – Mercatorstraße wendeten, was einen Weichensteller am Abzweig von der Düsseldorfer Straße in die Friedrich-Wilhelm-Straße erforderlich machte. Auf dieser Linie, als 901 beschriftet, kamen vorrangig die ehemaligen D-Bahn-GTw 1017 und 1018 zum Einsatz, dazu sei auf das Foto vom September 2004 verwiesen.
Im Oktober 1983 wurde diese Zusatzlinie zur Scharnhorststraße verlängert, womit das „Intermezzo“ eines halbwegs regelmäßigen Einsatzes der GTw 1017 und 1018 schon wieder beendet war. Mit Fahrplanwechsel im Juni 1984 wurden die Zusatzfahrten eingestellt.
Auf dem obigen Foto hat GTw 1234 am 28. Juli 1982 soeben in das Wendegleis am Bauhof Weidenweg zurückgesetzt. Gleich wird der Fahrer den Zielfilm auf Zoo/Uni einstellen, um kurz darauf die Rückfahrt anzutreten.
GTw 1234 gehörte zu der 1957 von der DÜWAG gelieferten Serie sechsachsiger Gelenktriebwagen (233 bis 242, 1966 = 1233 bis 1242). 1972 wurde er mit einem Mittelteil zu einem achtachsigen Wagen verlängert. Ausgeliefert wurde er in der seinerzeit üblichen beigen Grundlackierung mit grünen Absetzstreifen. Seit der Hauptuntersuchung im Jahre 1974 trug er eine grüne Grundlackierung mit gelben Stirnfronten und gelben Seitenstreifen sowie einer Werbebeschriftung für das Teppichhaus Pelzer, wie hier im Oktober 2004 abgebildet. Bei seiner nächsten Hauptuntersuchung im Jahre 1981 erhielt er die orangerote Standardlackierung. Am 16. Februar 1983 wurde er ein Raub der Flammen beim großen Brand im Btf. Grunewald und noch im gleichen Jahr verschrottet.
August 2015
In den Abend- und Nachtstunden des 16. August 1984 wurde in der Düsseldorfer Straße das cityeinwärts führende Gleis an der Ecke Friedrich-Wilhelm-Straße verschwenkt, die SL 909 daher über die Friedrich-Wilhelm-Straße umgeleitet. GTw 1079 in seiner viele Jahre üblichen rötlichen Grundlackierung mit der Werbeaufschrift “Haus der Küche“ rollt soeben in die Haltestelle Mercatorstraße ein, um kurz darauf nach rechts in die Königstraße Richtung Hauptbahnhof einzubiegen.
Die Wagen des Typs “Mannheim“, von denen in den Jahren 1971 und 1973/74 insgesamt 18 Stück von der DÜWAG an die DVG geliefert wurden, waren sicherlich die elegantesten Straßenbahnwagen ursprünglicher Bauform. Mit Ausnahme des zwischenzeitlich verunfallten GTw 1094 fahren alle übrigen “Mannheimer“ seit Ende der 1980er Jahre in der steiermärkischen Landeshauptstadt Graz in Österreich.
September 2015
Am 17. September 1981 fährt GTw 1084 mit Bw 2269, beide in Totalwerbung für die Rheinische Post, auf SL 909, Dinslaken Bhf. – DU-Huckingen, in Dinslaken in die Haltestelle Pollenkamp ein.
GTw 1084 gehörte zu der 1973/74 von DÜWAG ausgelieferten Serie 1080 bis 1094 des Typs “Mannheim“, wobei er seit seiner Indienststellung am 21. Februar 1974 die obige Totalwerbung trug. Seit Juni 1982 trug auch er die neue orangerote Standardlackierung, auf der Anfang Oktober 1984 zwei verschiedene Werbeaufschriften für Kräuterschnäpse aufgebracht wurden:
links für Klarer mit Speck, rechts für Löwentor.
Alle “Mannheimer“ einschließlich der Vorserie 1077 bis 1079 wurden in den Jahren 1988 bis 1991, GTw 1084 im Dezember 1991 übrigens als letzter, nach und nach an die Grazer Verkehrsbetriebe abgegeben, wo sie noch heute eine wichtige Rolle im Straßenbahnverkehr der steiermärkischen Landeshauptstadt spielen. Aber auch dort sind ihre Tage zwischenzeitlich gezählt.
Der “Berliner“-Bw 2269 entstammte der in den Jahren 1954/55 von der Deutsche Waggon- und Maschinenfabrik (DWM), Berlin, gelieferten Serie vierachsiger Einrichtungs-Großraumbeiwagen mit den Wagennummern 266 bis 277 (1966 = 2266 bis 2277). Passend zum GTw 1084 erhielt er 1975 die gleiche Totalwerbung, die im Juni 1982 durch die orangerote Standardlackierung ersetzt wurde. Bw 2269 war eines der Fahrzeuge, die beim Brand am 16. Februar 1983 im Btf. Grunewald völlig zerstört wurden.
Oktober 2015
Wegen Gleisbauarbeiten in der Mercatorstraße im Zuge der Bauarbeiten für den innerstädtischen U-Bahn-Tunnel konnte SL 79 am Samstag, 13. Oktober 1984, nicht aus der Endstelle Mercatorstraße in die Königstraße ausfahren und musste daher über den Gleiswechsel vor dem Osteingang des Hauptbahnhofs in der Neudorfer Straße wenden.
Das Foto zeigt DVG-B-Wagen 4707, der soeben die Rückfahrt nach Düsseldorf antritt und dabei den Gleiswechsel nutzt.
November 2015
Am 14.11.1987 verlässt GTw 1065 als samstäglicher Zusatzkurs Meiderich – Laar, daher mit dem Liniensignal E beschildert, die Haltestelle Hauptbahnhof und überquert soeben den seit Dezember 1985 so genannten Harry-Epstein-Platz.
GTw 1065 gehörte zu der 1966 ausgelieferten DÜWAG-Serie 1056 bis 1076 sechsachsiger Gelenkwagen, die in den Jahren 1966 (Wagen 1056 und 1057), 1968 (1058 bis 1973) und 1972 (1074 bis 1076) durch Einfügen eines Mittelteiles zu achtachsigen Gelenkwagen verlängert wurden. Anfangs im obligatorischen beige mit grünen Absetzstreifen lackiert war er zeitweise mit Seitenwandwerbung für das Teppichhaus Pelzer versehen. Seit Mai 1979 trug er nach einer Hauptuntersuchung die für die 1970er und 1980er Jahre so typische orangerote Farbgebung mit der gelben Stirnfront. Ende August 1988 bekam er eine Totalwerbung für Teppichhaus Knott auf roter Grundlackierung verpasst. In diesem “Outfit“ wurde er nach der Eröffnung der Duisburger U-Bahn abgestellt und im September 1994 an den Verkehrsbetrieb der schwedische Stadt Norrköping abgegeben, wo er die Wagennummer 65 erhielt.
Dezember 2015
Wegen Reparaturarbeiten wurde die Schwanentorbücke am Sonntagmorgen, 03. Dezember 1979, gesperrt, die SL 1 unterbrochen. Busse übernahmen die Beförderung der Fahrgäste zwischen den Haltestellen Scharnhorststraße und Schwanentor über Schifferstraße, Marientor und Unterstraße.
Aus Obermarxloh kommend, wendeten die Bahnen an der Haltestelle Scharnhorststraße im Gleisdreieck am dortigen Bauhof Weidenweg. Aus Richtung Mülheim/Ruhr kommend gestalteten die für solche besonderen Betriebssituationen spezialisierten Fachleute der DVG die Angelegenheit wesentlich komplizierter:
Statt die Straßenbahnen in die Wendeschleife am Marientor zu schicken und die Fahrgäste an der Haltestelle Kuhtor in die Ersatzbusse zu übernehmen, ließ man die Bahnen bis zur Haltestelle Schwanentor durchfahren, wo sich ein Gleiswechsel befand. Über diesen fuhren die Bahnen auf dem B-Kopf zurück bis zur Einmündung der Düsseldorfer Straße in die Königstraße, wendeten in dem dort vorhandenen Gleisdreieck, um dann , wiederum mit dem B-Kopf voran, zum Schwanentor zurückzukehren. Nach nochmaliger Benutzung des Gleiswechsels konnte die Fahrt auf dem A-Kopf Richtung Mülheim beginnen. Mit den nachstehenden Fotos soll diese aus heutiger Sicht außergewöhnliche Betriebssituation näher erläutert werden.