Es war einmal 2007

Januar 2007

Was macht ein Straßenbahn-Zug aus GTw 1065 und Bw 2274 auf dem falschen Gleis in der Schwanenstraße ?Gleisverschwenkungsarbeiten wegen der U-Bahn-Bauarbeiten in der Kuhstraße in der Nacht vom 10. auf den 11. Januar 1981 (Samstag/Sonntag) machten die Unterbrechung der SL 901 erforderlich. Aus Richtung Mülheim/Ruhr kommend wurde im Gleisdreieck Düsseldorfer/Ecke Friedrich-Wilhelm-Straße gewendet, aus Richtung Obermarxloh kommend am Bauhof Weidenweg. Zwischen den Haltestellen Scharnhorststraße und Lehmbruckmuseum wurde ein SEV mit Omnibussen eingerichtet. Trotz der erforderlichen Rangiermanöver verzichtete man dennoch nicht auf die zu der damaligen Zeit an Sams- und Sonntagen übliche Behängung der SL 901 mit Beiwagen. Interessant gestalteten sich die Rangierarbeiten an der Haltestelle Scharnhorststraße. Die Bahnen setzten nicht etwa rückwärts in den Bauhof Weidenweg zurück, um dann vorwärts wieder Richtung Ruhrort ausfahren zu können, sondern fuhren vorwärts in den Bauhof ein. Da sie von dort allerdings nicht auf direktem Wege auf das Richtungsgleis Ruhrort gelangen konnten, war eine etwas merkwürdige Rangierfahrt erforderlich: Die GTw-/Bw-Züge fuhren rückwärts, also Beiwagen voran, auf dem Richtungsgleis Stadtmitte über die Schwanentorbücke bis hinter den Gleiswechsel in der Haltestelle Schwanentor, um über diesen in Richtung Obermarxloh zu wenden. So ist auch die eingangs gestellte Frage zu beantworten. Die Rückfahrleuchte am “Berliner“-Bw sowie der Straßenbahnfahrer am Hilfsfahrstand weisen darauf hin, dass der Zug rückwärts fährt. Vorne rechts ist der Gleiswechsel zu erkennen, über den gleich gewendet wird

Feburar 2007

An Rosenmontagen konnte man immer interessante Linienverläufe und Fahrzeug-Einsätze erleben.

Die aus dem Duisburger Norden (meist Obermarxloh) über den Linienweg der SL 1 bzw. 901 in die Innenstadt fahrenden E-Wagen zeigten häufig das Ziel “König-Heinrich-Platz“. Die Wagen fuhren anschließend zum Betriebshof Mülheimer Straße, um dort zu wenden und den Schluss des Rosenmontagszuges abzuwarten.

Am 14. Februar 1983 konnte der “Mannheimer“-GTw 1093 an der Haltestelle Schwanentor noch ziemlich unbehelligt abgelichtet werden. Nicht einen Augenblick zu früh, denn kurz danach kommt GTw 1093 zum Stehen, und etliche Zuschauer des Rosenmontagszuges werden den Wagen nach dem Öffnen der Türen bereits hier verlassen haben.

GTw 1093, der zur in den Jahren 1973/74 von der DÜWAG gelieferten Serie 1080 – 1094 gehörte, zeigt neben dem Liniensignal 901 das o.g. Ziel

März 2007

Auf dem Foto durchfährt GTw 1058, behängt mit dem “Berliner“-Bw 2277, soeben auf SL 909, Dinslaken Bhf. – DU-Huckingen, die Königstraße, um gleich über die am linken Bildrand sichtbare Weiche Richtung Süden abzubiegen.

Nach Auslieferung sämtlicher Gelenktriebwagen des Typs “Mannheim“, GTw 1077 bis 1094, in den Jahren 1971 bis 1974 waren die Einsätze dieser achtachsigen Standard-Gelenkwagen mit dem typischen DÜWAG-Gesicht auf der SL 909, zudem vor Beiwagen, selten geworden. GTw 1058 gehört zu der 1966 von DÜWAG ausgelieferten Sechsachser-Serie 1056 bis 1076, der größten zusammenhängenden Triebwagenserie der DVG. Die ersten waren noch als 56ff. beschriftet, ehe nahezu der gesamte Straßenbahn-Wagenpark noch im gleichen Jahr um 1000 erhöhte Wagennummern erhielt. 1968 wurden die GTw 1056 bis 1073 durch Einfügen eines Mittelteils zu Achtachsern verlängert, 1972 folgten die GTw 1074 bis 1076. Im August 2004 war hier bereits ein Foto des GTw 1057 mit einem etwas ungewöhnlichen Einholmstromabnehmer zu sehen, über “Metamorphosen“ einiger einzelner Triebwagen wird an dieser Stelle sicherlich noch berichtet.

Mit der Eröffnung der Duisburger U-Bahn am 11. Juli 1992 war dann auch das Aus für restlichen noch verbliebenen Triebwagen gekommen, von denen einige nach Dessau und Nörrköping/Schweden, andere nach Essen gelangten, wo ihnen Mittelteile für den Umbau verschiedener Sechsachser entnommen wurden. Im Übrigen sei hierzu auf die einschlägige Fachpresse verwiesen.

Die Beiwagen-Serie 2266 bis 2277 wurde an dieser Stelle bereits im August 2006 beschrieben.

April 2007

Ein interessantes Fahrzeug im Arbeitswagenpark war der ATw 3272. 1972 erwarb die Duisburger Verkehrsgesellschaft von den Stadtwerken Dortmund die vier 1949 von der DÜWAG gebauten Aufbau-Triebwagen 271 bis 274. Die DVG richtete drei Wagen, Tw 272 bis 274, zu Arbeitswagen her, Tw 271 verblieb als Ersatzteilspender. ATw 272, der im Januar 1986 zu 3272 umgenummert wurde, erhielt Ende des gleichen Jahres Akkus eingebaut, weil man für den Innenausbau des Innenstadttunnels der Duisburger U-Bahn ein Fahrdraht-unabhängiges Zweikraft-Fahrzeug benötigte. ATw 3272 unterschied sich danach deutlich von seinen Artgenossen, weil er an Stelle des vierten Seitenfensters Lüftungsschlitze für die Entlüftung des Innenraums wegen der im Akkubetrieb auftretenden Gase eingebaut bekam. Fortan sah man ihn häufig im Einsatz mit Flachwagen, auf denen so verschiedene Aggregate und Baumaterialien, aber auch Rolltreppen in den Untergrund verbracht wurden. Im Frühjahr 2004 wurde er ausgeschlachtet und anschließend verschrottet. Am 24. April 1989 schleppt ATw 3272 den mit einem Stromabnehmer-Schaden liegen gebliebenen GTw 1055 in die Hauptwerkstatt Grunewald, soeben hat das Gespann die Schwanentorbrücke überquert.

Mai 2007

1955/56 lieferte die DÜWAG sechs vierachsige Großraumbeiwagen in Zweirichtungsbauweise mit den Wagennummern 278 bis 283 (ab 1966: 2278 bis 2283), die vorwiegend für die noch in Hüttenheim mit einer Kuppelendstelle ausgestatte SL 8 benötigt wurden. Die linksseitigen Türen wurden jedoch um 1970 ausgebaut und die Außenhaut verschlossen, die Beiwagen somit zu Einrichtungswagen (siehe hierzu das Foto aus Mai 2006). 1962 folgten weitere drei Wagen mit den Nummern 2259 bis 2261, bei denen man sich den späteren Ausbau der Türen allerdings ersparte. Am Samstag, dem 10. Mai 1980, läuft Bw 2283 hinter GTw 1059 auf SL 901, Mülheim/Ruhr – DU-Obermarxloh. Das komplett mit silber/weißer Ganzreklame für die ortsansässige Brauerei König versehene Gespann befährt die von den U-Bahn-Bauarbeiten doch erheblich gezeichnete Königstraße in Richtung Kuhtor. In den 1980er Jahren war es im Übrigen üblich, die werktags auf SL 909 verkehrenden GTw-/Bw-Kombinationen an Samstagen sowie an Sonn- und Feiertagen auf SL 901 einzusetzen. Dafür waren auf SL 909 an diesen Tagen Solo-Triebwagen unterwegs.

Juni 2007

Am 23. März 1934 wurde der neue Duisburger Hauptbahnhof in der noch heute bestehenden Form fertiggestellt. Gleichzeitig erfolgte eine Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes mit Tieflage und Schleife in Höhe der Güntherstraße für die Fernlinie D und die Vorort- bzw. Lokallinien 1, 8 und 9 von DSG und DDK. Wegen des bevorstehenden Baus der „Nord-Süd-Straße“, der heutigen A59, musste diese Gleisführung aufgegeben werden. Ab 01. Oktober 1955 fuhren die Bahnen der SL D und 8 über die Friedrich-Wilhelm-Straße zu ihrer neuen Endstelle in der Mercatorstraße. In Richtung Süden blieb es bei der Abfahrt über die Königstraße.

Mit Beginn des Sommerfahrplans am 02. Juni 1985 fuhr SL 79, wie SL D seit 01.01.1980 heißt, nun wieder in beiden Richtungen über die Königstraße, der Streckenabschnitt in der Friedrich-Wilhelm-Straße wurde für den Linienverkehr stillgelegt.

Das Foto zeigt DVG-B-Wagen 4707 an diesem ersten Betriebstag, als er von der König- in die Mercatorstraße einbiegt.

Ein Foto der damaligen Schleifenfahrt zeigten wir hier im April 2006.

Juli 2007

Am 11. Juli diesen Monats ist es genau 15 Jahre her, dass der U-Bahn-Tunnel in der Duisburger Innenstadt eröffnet wurde. Während im Untergrund die Eröffnungszüge zwischen dem Hauptbahnhof und dem Rathaus sowie dem Platanenhof und Duissern pendelten, konnte man oberirdisch den letzten Tag des Oberflächenverkehrs über die Königstraße erleben. Die Bevölkerung war eingeladen, diesen Tag an den zahlreichen Einzelveranstaltungen auf der König- und der Kuhstraße mitzufeiern. Auf dem gesamten Bereich zwischen Kuhtor und Averdunkplatz fand ein großes Fest statt, das im Laufe des Tages allerdings für erhebliche Behinderungen des Straßenbahnverkehrs sorgte. So war am Nachmittag auf dem unteren Teil der König- und der Kuhstraße kein Durchkommen mehr möglich. Die Bahnen der SL 901 wendeten daher von Norden kommend im Bauhof Weidenweg, auf der anderen Seite am Gleisdreieck König- /Ecke Düsseldorfer Straße. Auf dem Foto setzt GTw 1065 auf SL 904 soeben rückwärts aus der Düsseldorfer Straße zurück in die Königstraße, um sich kurz darauf wieder durch die Menschenmengen auf der Königstraße Richtung Hauptbahnhof hin durchzukämpfen.

August 2007

GTw 1236 befährt am Sonntagmorgen, dem 09. August 1987, auf SL 904, Scharnhorststraße – Hüttenheim, die Kuhstraße in östlicher Richtung.

Die Situation an dem obigen Foto hat sich gegenüber heute kaum verändert, sieht man einmal von dem im Hintergrund sichtbaren KEPA-Haus ab, das in den Jahren 1991 bis 1993 durch die Galeria Duisburg ersetzt wurde. Außerdem fehlen noch die gläsernen Überdachungen an den Häuserfronten von König- und Kuhstraße. Lediglich die damals zahlreichen Blumenrabatte sucht man heute vergebens.

Der Wagen wurde 1957 als Sechsachser von der DÜWAG geliefert und 1972 durch Einfügen eines Mittelteils zu einem Achtachser verlängert. Nach einer erneuten Hauptuntersuchung war er ab März 1982 in den damals aktuellen orangeroten Standardfarbe im Einsatz. Mit Eröffnung des innerstädtischen U-Bahn-Tunnels am 11. Juli 1992 wurde er abgestellt. Neben anderen Wagen wurde auch er später an die Essener Verkehrs-AG abgegeben, die die Mittelteile für die Verlängerung ihrer Zweirichtungs-Sechsachser verwenden wollte. Da sich die Bedarfslage zwischenzeitlich geändert hatte, blieb es jedoch nur beim Umbau einiger weniger Fahrzeuge. Auch GTw 1236 wanderte daher komplett zum Schrotthändler.

September 2007

Am 09. September 1978 fand auf dem Gelände des Betriebshofes Grunewald ein Tag der offenen Tür statt, eine Veranstaltungsform, die bei DVG offensichtlich völlig in Vergessenheit geraten ist. Zum damaligen Zeitpunkt war bei der DVG noch eine Reihe von Altbau- und Umbauwagen vorhanden, so auch der oben abgebildete GTw 1169, der wie sein Schwesterfahrzeug GTw 1168 eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte aufweist.

1959 baute die DVG aus den vier zweiachsigen KSW-Beiwagen 349 bis 352 zwei vierachsige Gelenk-Beiwagen. An den Spenderfahrzeugen wurde jeweils eine Plattform abgetrennt und zwei dieser so verkürzten Beiwagen durch ein neu gefertigtes Mittelteil, einer sogenannten Sänfte, beweglich miteinander verbunden. Auf der einen Seite des so gewonnenen Umbaubeiwagens wurden Falttüren eingebaut, auf der anderen Seite beließ man es bei den großen Schiebetüren, wobei das Mittelteil auf dieser Seite sogar ohne Tür auskommen musste. Hinter einem zweiachsigen Stahl-Triebwagen der Baujahre 1928/29 wurden sie zumeist als Berufsverkehrs-Verstärker zur SL 8 Richtung Hüttenheim eingesetzt.

Im Jahr 1963 baute die DVG die beiden Wagen erneut um. Diesmal wurden sie motorisiert und fuhren danach als Zweirichtungs-Triebwagen auf den damaligen Linien 3 und 4 durch Duisburg. Zunächst wurde an der etwas merkwürdigen Türausstattung mit Falttüren auf der einen und Schiebetüren auf der anderen Seite nichts geändert. Nach einigen Jahren wurden jedoch auch hier, einschließlich des Mittelteils, Falttüren eingebaut. Später erfolgte dann sogar noch ein Umbau auf Fahrgast-Selbstbedienung. Nicht unerwähnt bleiben soll die Änderung der Nummerierung von 168/169 auf EDV-gerechte 1168/1169 im Jahre 1966.

In diesem letzten Zustand präsentierte sich GTw 1169 beim o.g. Tag der offenen Tür. Während GTw 1168 seit dem 08. Dezember 1978 wegen eines Brandschaden außer Betrieb gesetzt werden musste und im April 1979 verschrottet wurde, ging GTw 1169 im Mai 1979 den Weg allen alten Eisens.

Oktober 2007

Heutzutage wird man mit Totalwerbungen auf Bahnen und Bussen, teils sogar unter Einbeziehung der Fensterscheiben, geradezu überflutet. Vor zwanzig Jahren waren Totalwerbungen noch wesentlich seltener. Eine sehr dezente Form dieser Werbungsart trug der “Mannheimer“-GTw 1077 von Mitte September 1982 bis zu seiner nächsten Hauptuntersuchung im Jahre 1987. Auf weißer Grundfarbe mit violettfarbener Front – von der Aufteilung her der damaligen Standardlackierung orangerot mit gelber Stirnfront gleichend – warb er für das “Fitness-Center Vital“ in Duisburg-Hamborn. Am 30. Oktober 1983, einem diesigen Sonntagmorgen, fährt er auf SL 909, Duisburg-Huckingen – Dinslaken Bhf., über die Königstraße. GTw 1077 gehörte zu der 1971 von der DÜWAG gelieferten Vorserie von drei Gelenktriebwagen des Typs “Mannheim“, denen nach erfolgreicher Erprobung 1973/74 fünfzehn weitere Exemplare folgten. Mit Ausnahme des zwischenzeitlich verunfallten GTw 1094 fahren alle übrigen “Mannheimer“ seit Ende der 1980er Jahre in der steiermärkischen Landeshauptstadt Graz in Österreich.

November 2007

GTw 1233 gehörte zu der 1957 von der DÜWAG gelieferten Serie sechsachsiger Gelenktriebwagen (233 bis 242, 1966 = 1233 bis 1242). 1972 wurde er mit einem Mittelteil zu einem achtachsigen Wagen verlängert. Gemeinsam mit GTw 1234 wurde er am 16. Februar 1983 ein Raub der Flammen beim großen Brand im Btf. Grunewald und noch im gleichen Jahr verschrottet. Am 08. November 1979 fährt er auf SL 4, Ruhrort – Hüttenheim, soeben in die Haltestelle Schwanentor ein.

Zu diesem Zeitpunkt war GTw 1233 einer der wenigen Achtachser, der noch in der beigefarbenen Lackierung, dazu noch werbungsfrei unterwegs war. Die meisten trugen bereits die orangerote Grundlackierung mit der gelben Stirnfront oder hatten Totalwerbung.

Deutlich zu erkennen ist auch die nur einflügelige vorletzte Tür, die nicht nur diese Serie, sondern auch die Folgeserie 243 bis 245 (1966 = 1243 bis 1245) sowie die beiden achtachsigen GTw 19 und 20 (1966 = 1019 und 1020, 1988 = 1246 und 1247) als Duisburger Besonderheit aufwiesen.

Dezember 2007

50 Jahre Umbauwagen

 

Vor genau 50 Jahren, also im Dezember 1957, nahm die DVG mit GTw 224 den ersten Umbau-Triebwagen in Betrieb. Ihm sollten bis 1960 insgesamt 36 weitere Triebwagen und 2 Umbau-Gelenkbeiwagen folgen. Letztere wurden 1963 motorisiert, womit sich die Gesamtanzahl auf 39 Triebwagen erhöhte. Mit Einstellung der SL 2, Hochfeld – Zoo, ihrer letzten Stammlinie, am 28. September 1979 (siehe Foto aus Januar 2004) endete auch der Einsatz der letzten verbliebenen Umbauwagen, die anschließend nach und nach verschrottet wurden. Bei der DVG überlebte keiner dieser verkehrsgeschichtlich so interessanten Fahrzeuge. Die Wagen 1160, 1206, 1216 und 1223 wurden vom Deutschen Straßenbahnmuseum, Hannover (DSM), heute Historisches Straßenbahnmuseum, Sehnde-Wehmingen (HSM), übernommen, zeigen sich heute aber, sofern überhaupt noch vorhanden, in mehr oder weniger betrüblichem Zustand. GTw 1208 gelangte im Dezember 1988 an die Museumsstraßenbahn Amsterdam

Der Dezember-Bilderbogen soll an diese Wagen erinnern.

GTw 1224 Der vordere Wagenteil des GTw 224 (1966 = 1224) hatte seinen Ursprung im Tw 440, der 1950 als meterspuriger Dreiachser von Westwaggon geliefert wurde. 1952 erfolgte der Umbau in einen regelspurigen Zweiachser, wonach er allerdings seine “meterspurige“ Wagennummer behielt. 1957 erhielt er bei der DÜWAG ein Neubauheck, das mit einem Drehgestell ausgestattet war, weshalb bei dieser Serie – im Gegensatz zu den anderen Umbauwagentypen – auf ein Mittelteil, gemeinhin als Sänfte bezeichnet, verzichtet werden konnte. Insgesamt wurden 19 Triebwagen umgebaut (GTw 209 bis 227, 1966 = 1209 bis 1227). Am 23. April 1979 verlässt er auf SL 2, Hochfeld – Zoo, soeben die Haltestelle Kuhtor.
GTw 1167 Die beiden GTw 166 und 167 (1966 = 1166 und 1167) entstanden 1960 interessanterweise aus den vier Aufbau-Beiwagen 250 und 251 sowie 340 und 341 (Westwaggon, 1950/51), hier durch Einfügen eines Neubau-Mittelteils. Bei dem Umbau 1971 für den Einmannbetrieb wurden die Türen an den Einstiegplattformen halbiert. Bereits nicht mehr im Fahrgasteinsatz zeigt sich GTw 1167 in diesem Zustand am 10. August 1980 als “Pausenbude“ im Btf. Hamborn. Verschrottet wurden die beiden Wagen im Juli 1983 bzw. April 1982.
GTw 1160 Die zehn, im internen Jargon als “Bullemänner“ bezeichneten Triebwagen 156 bis 165 (1966 = 1156 bis 1165) sind sicherlich die kuriosesten Umbauten. Entstanden sie doch 1959 aus 1925 von der Waggonfabrik Uerdingen an die Duisburger Straßenbahn gelieferten Stahltriebwagen und Aufbau-Beiwagen der Baujahre 1950/51 (Westwaggon), sowie nicht zuletzt einem eingefügten Neubau-Mittelteil. Mit Ausnahme von GTw 1160 wurden alle übrigen bereits bis 1978 verschrottet. Dieser trat im September 1986 seine Reise ins DSM, Hannover, an. Am 28. April 1978 wartet GTw 1160 auf einer Sonderfahrt vor der Ampel in der Steinschen Gasse, um in die Kuhstraße abzubiegen.
GTw 1206 Die sechs GTw 203 bis 208 (1966 = GTw 1203 bis 1208) entstanden 1958 aus KSW-Trieb- (Fuchs, 1944-46) und -Beiwagen (Waggonfabrik Uerdingen, 1945/46). Zwischen Dezember 1975 bis Oktober 1983 wurden die GTw 1203, 1204, 1205 und 1207 verschrottet, GTw 1206 im Juli 1983 an das DSM abgegeben. GTw 1208 brannte am 16. Juli 1969 nach einem Blitzeinschlag aus, wurde aber wieder aufgebaut und 1978 nochmals modernisiert. Deshalb blieb er auch wesentlich länger im Bestand der DVG (im aktiven Einsatz kann man ihn auf dem Foto aus dem Oktober 2006 erleben), bis er letztendlich im Dezember 1988 von der Museumsstraßenbahn Amsterdam übernommen wurde. Seit Juni 2002 befindet er allerdings im “controversy tram inn“, Hoogwoud/NL, wo man in diesem Wagen übernachten kann, wie man auf deren Homepage www.controversy.nl/index2.htm nachlesen kann. Wegen außergewöhnlich starken Schneefalls in der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember 1978 konnte der Straßenbahnbetrieb am Silvestertag nicht aufgenommen werden. Erst ab dem frühen Nachmittag war es möglich, mit den beiden Umbau-Gelenktriebwagen 1206 und 1207 wenigstens zwischen Ruhrort und Zoo einen notdürftigen Straßenbahnverkehr (als SL 1E) durchzuführen. Der übrige Nahverkehr konnte nur unzureichend mit Omnibussen erbracht werden. Das Foto zeigt GTw 1206 in diesem harten Wintereinsatz gegen 16:00 Uhr am Schwanentor auf seiner Fahrt als SL 1E von Ruhrort zum Zoo.