Es war einmal 2012
Januar 2012
Am 27. Januar 1986 kommt uns GTw 1045 mit Bw 2280 auf SL 909, Dinslaken Bhf. – DU-Huckingen, auf der oberen Königstraße entgegen. GTw 1045 gehörte als GTw 61 zu der 1966 von der DÜWAG gelieferten Serie sechsachsiger Gelenkwagen 56 bis 76, die noch im gleichen Jahr um 1000 erhöhte Wagennummern erhielt. 1968 wurde er durch Einfügen eines Mittelteils zum Achtachser verlängert. Im Oktober 1985 erfolgte die Umbenennung in 1045. Anfangs im obligatorischen beige mit grünen Absetzstreifen lackiert trug er seit Oktober 1978 nach einer Hauptuntersuchung Totalwerbung für die Modekette Jeans 2000. In diesem Look war er hier bereits im Juli 2004 zu sehen. Seit Anfang November 1981 trug er die für die 1970er und 1980er Jahre so typische orangerote Farbgebung mit der gelben Stirnfront. In diesem “Outfit“ wurde er auch nach der Eröffnung des innerstädtischen U-Bahn-Tunnels am 11. Juli 1992 abgestellt und im November 1992 nach Dessau abgegeben, wo er die Wagennummer 001 erhielt. Hinsichtlich der Daten zum Bw 2280 sei auf das Foto aus Mai 2006 verwiesen.
Februar 2012
GTw 1078 gehörte zu der 1971 von der DÜWAG gelieferten Vorserie von drei Gelenktriebwagen des Typs “Mannheim“, denen nach erfolgreicher Erprobung 1973/74 fünfzehn weitere Exemplare folgten. Mit der Serienlieferung dieser Wagen des Typs “Mannheim“ führte die DVG die orangerote Standard-Farbgebung ein. Am Sonntagmorgen des 13. Februar 1983 fährt der Vorserien-GTw 1078, der diese Lackierung erst wenige Tage vorher erhalten hat, auf SL 901, DU-Obermarxloh – Mülheim/Ruhr, in die Haltestelle Schwanentor ein. Mit Ausnahme des bei der DVG verunfallten GTw 1094 fahren alle übrigen “Mannheimer“ seit Ende der 1980er Jahre in der steiermärkischen Landeshauptstadt Graz in Österreich.
März 2012
Am Samstag, 26. März 1983, durchfährt GTw 1238 auf SL 909, DU-Huckingen – Dinslaken Bhf., die Hansastraße in nördlicher Richtung. GTw 1238 gehörte zu der ersten im Jahre 1957 von der DÜWAG gelieferten Serie von 10 sechsachsigen Gelenktriebwagen der DVG mit den Wagennummern 233 bis 242. Diese erhielten im Jahre 1966 wie fast der gesamte Straßenbahn-Triebwagenpark der DVG um 1000 erhöhte Wagennummern und wurden im Jahre 1965 (242) bzw. 1972 (1233 bis 1241) durch Einfügen eines Mittelteils zu “Achtachsern“ verlängert. Ausgeliefert wurden sie in der damals typischen Grundlackierung in beige mit grünen Absetzstreifen. Seit Juni 1982 war GTw 1238 nach einer Hauptuntersuchung im damals üblichen orangerot mit gelber Stirnfront und gelben Seitenstreifen unterwegs. Am 23. November 1984 entgleiste er auf der Karl-Lehr Brücke, unterwegs auf SL 904 Richtung Ruhrort, rutschte quer über die linke Straßenseite und prallte gegen einen Brückenpfeiler. Mutmaßliche Ursache für die Entgleisung waren zwei in den Schienen verklemmte Zahnräder aus einem Autogetriebe. Die Schäden vor allem an der Stirnfront waren so erheblich, dass er nicht mehr instandgesetzt und im April 1986 verschrottet wurde.
April 2012
Am 23. April 1979 fährt Umbau-GTw 1207 auf SL 2, Zoo – Hochfeld Bhf., durch die Kuhstraße in die Haltestelle Kuhtor ein. Von den Bauarbeiten zum künftigen U-Bahn-Tunnel ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel zu sehen.
Wenige Monate später, am 28. September 1979, wurde SL 2 stillgelegt, der Linienabschnitt Stadtmitte – Hochfeld Bhf. von den verlängerten Omnibuslinien 34 und 44 (ab 01. Januar 1980 = 934 und 944) übernommen. Erst seit Eröffnung des U-Bahntunnels in der Duisburger Innenstadt am 11. Juli 1992 gibt es wieder eine Schienenverbindung nach bzw. durch Hochfeld. GTw 1207 gehörte zu einer Serie von vierachsigen Umbau-Gelenktriebwagen (203 bis 208, 1966 = 1203 bis 1208), die in den Jahren 1958 aus den KSW-Triebwagen 203 bis 208 und den KSW-Beiwagen 343 bis 348 unter Einfügen eines Neubau-Mittelteils entstanden. Mit Ausnahme des orangerot lackierten GTw 1208 wurden die übrigen noch vorhandenen Umbauwagen mit Einstellung der SL 2 abgestellt, wobei die beiden GTw 1206 und 1207 im Betriebshof Mülheimer Straße, in eine grüße Kunststoffplane gehüllt, “verwahrt“. Während im Jahre 1983 GTw 1206 an das “Deutsche Straßenbahn-Museum“ abgegeben wurde, wurde GTw 1207 in den Btf. Hamborn überführt und dort im Oktober 1986 verschrottet.
Mai 2012
Das obige Foto, auf dem GTw 1000 am 01. Mai 1986 auf SL 909, DU-Huckingen – Dinslaken Bhf., die Königstraße in östlicher Richtung befährt, zeigt das für viele Jahre typische Gesicht der Duisburger Einkaufsmeile: hellrosa Pflaster im Gleisbereich, Baumbestand, Grünflächen, Leuchten sowie am rechten Bildrand die im Volksmund als “Pfifferlinge“ bezeichneten Sonnensegel. GTw 1000 hat eine außergewöhnliche Geschichte, nachstehend ein paar Eckdaten: Geliefert 1966 als 6xGTw 60, im gleichen Jahr umgenummert in 1060. 1968 in einen 8xGTw umgebaut. Ausgebrannt 19.09.1975. Aufarbeitung und Einbau einer Chopper-Steuerung, Wiederinbetriebnahme im September 1976 in orangerot. Bei HU (Oktober 1985) in 1000 umnummeriert und neue Lackierung mit einem “wasserlöslichen“ Lack einschließlich Lackierung der Dachvoute. Seit Dezember 1988 in rot-weiß. Anfang 1995 zum Zweirichtungswagen umgebaut, mit neuen Stirnfronten und mit Fahrschuleinrichtung. Ende 1995 durch Einfügen eines niederflurigen Mittelteils zum 10xGTw verlängert.
Juni 2012
Ein Foto von D-Bahn-Wagen 1017 wurde hier bereits im September 2004 gezeigt. In der Bildunterschrift wurde darauf hingewiesen, dass er kurz nach der Aufnahme anlässlich einer Hauptuntersuchung im April 1981 einen Anstrich in den neuen Standardfarben orangerot mit gelben Stirnfronten erhielt. Wenig später, am 15. Juni 1981, setzt sich GTw 1017 in dieser neuen Lackierung in der Mercatorstraße, erneut auf SL 901E, in Bewegung. Alle weiteren Daten sind der damaligen Bildunterschrift zu entnehmen.
Juli 2012
Am 11. Juli 2012 kann die DVG ein kleines Jubiläum feiern. Vor 20 Jahren wurde der U-Bahn-Innenstadttunnel mit einem großen Volksfest eingeweiht und gleichzeitig der Straßenbahn-Oberflächenverkehr verabschiedet. Der große Besucherandrang sorgte schon in den frühen Nachmittagsstunden dafür, dass es für die Bahnen kaum noch ein Durchkommen über die König- und Kuhstraße gab. Die SL 901 und 904 mussten deshalb sogar im Dreieck Düsseldorfer Straße / Friedrich-Wilhelm-Straße wenden, wie das Foto von GTw 1046 auf SL 904, der soeben in die Düsseldorfer Straße abbiegt, zeigt.
August 2012
Wenige Tage nach Beendigung einer Hauptuntersuchung, bei der GTw 1072 einen kleineren Frontscheinwerfer sowie die neue rot/weiße Standardlackierung erhielt, befährt er am 29. August 1986 auf SL 901, DU-Obermarxloh – Mülheim/Ruhr, die Königstraße in östlicher Richtung. GTw 1072 gehörte zu der 1966/67 von DÜWAG ausgelieferten Sechsachser-Serie 1056 bis 1076, der größten zusammenhängenden Triebwagenserie der DVG. Die ersten waren noch als 56ff. beschriftet, ehe nahezu der gesamte Straßenbahn-Triebwagenpark noch im gleichen Jahr um 1000 erhöhte Wagennummern erhielt. 1968 wurden die GTw 1056 bis 1073 durch Einfügen eines Mittelteils zu Achtachsern verlängert, 1972 folgten die GTw 1074 bis 1076. Mit der Eröffnung der Duisburger U-Bahn am 11. Juli 1992 wurde auch GTw 1072 abgestellt und im Oktober 1994 an den Verkehrsbetrieb im schwedischen Nörrköping abgegeben, wobei ihm vorher das Mittelteil ausgebaut wurde. Dort erhielt er die Wagennummer 68 (= Typ M94) und wurde in 1997 sogar noch um ein Niederflurmittelteil ergänzt (= Typ M97).
Im März 2006 war GTw 1072 schon einmal in dieser Rubrik zu sehen.
September 2012
Frisch aus der Hauptuntersuchung war GTw 1252 am Sonntag, 09. September 1984, auf SL 901, Laar – Zoo, im Einsatz, hier auf der Schwanenstraße Richtung Stadtmitte fahrend. 1964 erhielt die DVG von der DÜWAG zehn weitere sechsachsige Gelenktriebwagen, die mit den Wagennummern 246 bis 255 in den Bestand eingereiht wurden. Ausgeliefert wurden sie in der damals typischen Grundlackierung in beige mit grünen Absetzstreifen. Bereits 1965 wurden sie durch Einfügen eines Mittelteils zu Achtachsern verlängert. Die Fahrzeuge wurden zweimal umnummeriert, 1966 aus EDV-technischen Gründen in 1246 bis 1255, 1985 in 1046 bis 1055. GTw 1252 bzw. 1052 wurde im Dezember 1992 nach Dessau abgegeben, wo er die Wagennummer 007 erhielt.
Oktober 2012
Ab dem Fahrplanwechsel am 01. Oktober 1979 verkehrte SL 4, Hüttenheim – Ruhrort, werktags in der NVZ (morgens bis 6:45 Uhr und abends ab 18:15 Uhr) sowie an Samstagen und Sonntagen ganztägig nur noch bis zur Haltestelle Scharnhorststraße und wendete dort über das Dreieck an der Einfahrt zum Bauhof Weidenweg. Dazu musste die Einfahrtweiche manuell durch den Fahrer oder durch eine zeitweise hier stationierte Hilfskraft per Stelleisen umgelegt werden, wie an dieser Stelle im Oktober 2010 bereits erläutert wurde. Das Foto zeigt GTw 1247 am Samstag, 13. Oktober 1979, beim Zurücksetzen in den Bauhof Weidenweg. Er gehörte zu der im Jahre 1964 von der DÜWAG als Sechsachser gelieferten Serie 246 bis 255. Bereits 1965 wurden sie durch Einfügen eines Mittelteils zu Achtachsern verlängert. Die Fahrzeuge wurden zweimal aus EDV-technischen Gründen umnummeriert, 1966 in 1246 bis 1255, 1985 in 1046 bis 1055. Ausgeliefert wurden sie in der damals typischen Grundlackierung in beige mit grünen Absetzstreifen. Nach einer Hauptuntersuchung trug GTw 1247 ab Mai 1975 die neue orangerote Grundlackierung, im November 1985 erhielt er Totalwerbung für Erdgas. Im Dezember 1992 wurde er nach Dessau abgegeben, wo er die Wagennummer 003 erhielt.
November 2012
In leichtem Schneetreiben fährt GTw 1086 am Samstagmorgen, 23. November 1985, auf SL E, Laar – Meiderich, in die Haltestelle Schwanentor ein. GTw 1086 gehört zu der 1973/74 von DÜWAG ausgelieferten Serie 1080 bis 1094 des Typs “Mannheim“. Diese Wagennummer trug der oben abgebildete Wagen allerdings nicht immer; ausgeliefert wurde er nämlich als GTw 1094. Der ursprüngliche GTw 1086 wurde beim großen Brand im Btf. Grunewald am 16. Februar 1983 so schwer beschädigt, dass er verschrottet werden musste. Um die Lücke zu schließen, erhielt GTw 1094 im Mai 1985 die freigewordene Nummer als Zweitbesetzung, wurde also zum GTw 1086’’. Am GTw 1086 sind deutlich diverse Änderungen zum Auslieferungszustand zu erkennen, wie kleinerer Frontscheinwerfer sowie die Verkürzung der Dachaufbauten rund um den Stromabnehmer. Zum Vergleich sei auf das Foto vom März 2011 mit GTw 1079 und Bw 2263 verwiesen. Außerdem trägt er über dem Scheinwerfer das Ende der 1980er Jahre übliche Stadtwappen. Alle “Mannheimer“ einschließlich der Vorserie 1077 bis 1079 wurden in den Jahren 1988 bis 1991 nach und nach an die Grazer Verkehrsbetriebe abgegeben, wo sie noch heute eine wichtige Rolle im Straßenbahnverkehr der steiermärkischen Landeshauptstadt spielen. Aber auch dort sind ihre Tage leider gezählt.
Dezember 2012
Auf der SL D zwischen Duisburg und Düsseldorf, später als 79 bzw. U79 bezeichnet, waren immer außergewöhnliche Fahrzeugtypen im Einsatz. Ausgehend von zweiachsigen Trieb- und Beiwagen über die seinerzeit hochmodernen vierachsigen Züge, die wiederum 1961 von achtachsigen Gelenktriebwagen ersetzt wurden. Die im Gemeinschaftsverkehr eingesetzten Einrichtungs-GTw 1017 und 1018 der DVG und die RBG-GTw 2497 bis 2499 wurden wiederum 1975 durch Fahrzeuge des Typs GT8S der RBG abgelöst. Insgesamt wurden in den Jahren 1973 bis 1975 69 Wagen bei der DÜWAG beschafft, vier von ihnen waren – wie ihre Vorgänger – mit einem Speiseabteil ausgestattet. Hauptgrund für den Einsatz dieser Zweirichtungswagen auf der SL D war der Umbau der Haltestelle Wittlaer, die seitdem einen Mittelbahnsteig aufwies.
Diese Fahrzeugtype in ihrer rot-weißen Stadtbahnlackierung war zu der damaligen Zeit sicherlich ein Hingucker, so auch GTw 3054, der am allerdings diesig-trüben Samstagvormittag des 20. Dezember 1980 auf der seit Gründung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr am 01. Januar 1980 als 79 bezeichneten Linie soeben die Endhaltestelle in der Mercatorstraße verlassen hat und nun über die Königstraße Richtung König-Heinrich-Platz rollt.
Die ersten 36 Wagen sowie die vier Speisewagen wurden in den Jahren 1980 bis 1982 in tunnelgängige Fahrzeuge umgebaut und als GT8SU bezeichnet, von denen 32 Wagen gegenwärtig einem Substanzerhaltungs- und Modernisierungsprogramm unterzogen werden. Die Speisewagen sowie die ursprünglichen GT8S sind zwischenzeitlich ausgemustert, einige haben im polnischen Krakau eine neue Heimat gefunden.