Es war einmal 2011
Januar 2011
Dass die gegenwärtige winterliche Wetterlage nichts Ungewöhnliches in Duisburg ist, beweist das Foto vom Samstag, 09. Januar 1982, auf dem GTw 1239 auf der samstäglichen Verstärkungslinie 901, Laar – Zoo, oberirdisch über die Königstraße in östlicher Richtung fährt. Eine ähnliche Situation, jedoch bei schönstem Sommerwetter, zeigt die Aufnahme vom Juli 2008. Auch hier bietet das heute noch an gleicher Stelle vorhandene Fast-Food-“Restaurant“ am linken Bildrand dem mit den damaligen Örtlichkeiten nicht vertrauten Betrachter einen Anhaltspunkt. Der Wagen wurde 1957 als Sechsachser von der DÜWAG im Rahmen der Serie 233 bis 242 (ab 1966 1233 bis 1242) geliefert und 1972 durch Einfügen eines Mittelteils zu einem Achtachser verlängert. Nach einer Hauptuntersuchung war er ab Mitte November 1979 in der damals aktuellen orangeroten Standardfarbe im Einsatz. Im Juli 1992 wurde er abgestellt und am 11. Juni 1993 an die Essener Verkehrs-AG zwecks Ausbaus des Mittelteils abgegeben. Bei der EVAG sollte das Mittelteil ursprünglich für den Umbau eines Essener Zweirichtungs-Sechsachsers zu einem Achtachser verwendet werden, was letztendlich jedoch unterblieb.
Februar 2011
Im Jahre 1972 übernahm die DVG von den Stadtwerken Dortmund deren 1949 von der Uerdinger Waggonfabrik gelieferte Aufbau-Triebwagen mit den Wagennummern 271 bis 274, reihte sie mit den gleichen Nummern in den eigenen Wagenpark ein. Die Wagen 272 bis 274 wurden aufgearbeitet und fortan als Arbeitswagen in orangener Arbeitswagen-Lackierung verwendet. Wagen 271 diente von Anfang an als Ersatzteilspender. 1981 wurde ATw 273 wegen erheblicher Korrosionsschäden mit dem Wagenkasten von Tw 271 neu aufgebaut, die Reste der beiden Wagen wurden verschrottet. 1986 erhielten sie die Nummern 3272 bis 3274. Ende 1986 musste ATw 3272 einen weiteren Eingriff über sich ergehen lassen, er wurde zum (Akku-) Zweikraft-ATw umgebaut, um auch ein schienengängiges Arbeitsfahrzeug für stromlose Streckenabschnitte zu haben. Mitte der 1990er Jahre war das Ende ihres Einsatzzeitraumes gekommen. Im September 1995 wurden die beiden ATw 3273 und 3274 nach Norrköping in Schweden abgegeben. ATw 3272 war noch ein paar Jahre länger in Duisburg aktiv, bis auch er Anfang 2004 verschrottet wurde. Auf dem obigen Foto waren ATw 3272 und ABw 3379 am 21. Februar 1992 zum Materialtransport im U-Bahn-Tunnel, 5 Monate vor dessen Eröffnung, eingesetzt und befahren sogleich die Tunnelrampe in der Schwanenstraße.
März 2011
Die Wagen des Typs “Mannheim“, von denen die DVG in den Jahren 1971 und 1973/74 insgesamt 18 Stück von der DÜWAG erhielt, waren sicherlich die elegantesten Straßenbahnwagen ursprünglicher Bauform. Mit Ausnahme des zwischenzeitlich verunfallten GTw 1094 fahren alle übrigen “Mannheimer“ seit Ende der 1980er Jahre in der steiermärkischen Landeshauptstadt Graz in Österreich. Am Samstag, 26. März 1983, befährt der Vorserien-GTw 1079 zusammen mit dem Bw 2263 (DÜWAG, 1953) auf SL 901, Mülheim/R. – DU-Obermarxloh, die Schwanenstraße in nördlicher Richtung.
April 2011
Bis weit in die 1980er Jahre gab es regen Schiffsverkehr im Duisburger Innenhafen. Und jedes Mal, wenn ein höheres Schiff in den oberen Teil des Innenhafens einfahren wollte, musste die Schwanentorbrücke gehoben werden. Dass dies eine zeitraubende Angelegenheit war, demonstriert das obige Foto. Am Samstag, 10. April 1982, warten hintereinander die GTw 1083 auf SL 901, Mülheim/Ruhr – DU-Obermarxloh, GTw 1255 auf SL 901, Zoo – Laar, und GTw 1236 auf SL 904, Hüttenheim – Scharnhorststraße, sowie ein Omnibus der OL 933/936 nach Neuenkamp. Im Hintergrund sind die geschlossene Schranke sowie die gehobene Schwanentorbrücke zu erkennen.
Mai 2011
In seiner silber-weißen Grundlackierung mit der König-Pilsener -Werbung war der ehemalige D-Bahn-Wagen 1018 sicherlich eine imposante Erscheinung. Leider durfte er in seinen letzten Betriebsjahren nur noch untergeordnete Dienste verrichten. So auch am Samstag, 26. Mai 1979, als er auf der Verstärkerlinie 9E, Hauptbahnhof – Huckingen u.z., eingesetzt war und in der Endhaltestelle Mercatorstraße vor dem Hauptbahnhof auf seine nächste Runde wartet. 1960/61 erhielt die DVG von der DÜWAG zwei Triebwagen mit den Wagennummern 17 und 18, die sich in mehreren Punkten von den herkömmlichen, wenn auch noch wenigen Duisburger Gelenkwagen unterschieden: achtachsig statt sechsachsig, Breite 2,35 m statt 2,20 m, Polsterbestuhlung und mit Speiseabteil im Mittelteil. Eingesetzt wurden sie gemeinsam mit den Triebwagen 2497 bis 2499 der Rheinischen Bahngesellschaft, Düsseldorf (RBG), auf der städteverbindenden Überlandlinie D, Duisburg – Düsseldorf. 1966 erhielten die beiden Fahrzeuge die Wagennummern 1017 und 1018. Im Jahre 1975 wurden sie durch die Wagen des Typs GT8S der RBG von ihrer Stammlinie verdängt. Seitdem waren sie bei der DVG nur noch in untergeordneten Diensten anzutreffen, da sie wegen ihrer Breite nicht freizügig im Duisburger Liniennetz einsetzbar waren. Samstags konnte man sie danach häufig auf der Verstärkungslinie 9E, Hauptbahnhof – Huckingen, beobachten. Als zum Sommerfahrplan 1980 eine Verstärkungslinie 901E zwischen dem Zoo und der Innenstadt, die dort von der Königstraße über die Düsseldorfer Straße, Friedrich-Wilhelm-Straße und Mercatorstraße wendete, eingeführt wurde, gehörten diese Kurse zu ihren letzten halbwegs regelmäßigen Diensten, wie die Fotos aus Juli 2006 und September 2004 zeigen. Während GTw 1018 am 16. Februar 1983 den Flammen beim Brand im Betriebshof Grunewald zum Opfer fiel, wurde GTw 1017 Ende 1986 ausgemustert.
Juni 2011
Stillleben am 06. Juni 1980 in der Wagenhalle Grunewald, von links nach rechts sind zu sehen:
– ATw 1198 (Bj. 1929)
– Schneepflug 399 (Bj. 1942)
– Afb.-Tw 1023 (Bj. 1950, ex Kleve 23)
– rechts steht Afb.-Bw 2334 (Bj. 1950)
Juli 2011
Von Mitte Juli bis Ende September 1982 musste der Karl-Lehr-Brückenzug zwischen Kasslerfeld und Ruhrort einseitig für den Autoverkehr, nacheinander in beiden Fahrtrichtungen, gesperrt werden. Auch für den Straßenbahnverkehr war jeweils nur ein eingleisiges Fortkommen möglich, wofür Kletterweichen eingebaut wurden. Am 29. Juli 1982 befährt GTw 1059 (in Totalwerbung für König-Pilsener) auf SL 901, Mülheim/Ruhr – DU-Obermarxloh, eine derartige Kletterweiche. Ein gleichartiges Bild, nur für das Gegengleis, wurde hier bereits im Februar 2004 gezeigt. GTw 1059 gehört zu der 1966/67 von DÜWAG ausgelieferten Sechsachser-Serie 1056 bis 1076, der größten zusammenhängenden Triebwagenserie der DVG. Die ersten waren noch als 56ff. beschriftet, ehe nahezu der gesamte Straßenbahn-(Trieb-)Wagenpark noch im gleichen Jahr um 1000 erhöhte Wagennummern erhielt. 1968 wurden die GTw 1056 bis 1073 durch Einfügen eines Mittelteils zu Achtachsern verlängert, 1972 folgten die GTw 1074 bis 1076. Mit der Eröffnung der Duisburger U-Bahn am 11. Juli 1992 war das endgültige Aus für die restlichen noch verbliebenen Einrichtungs-Triebwagen gekommen. Einige gelangten nach Essen, wo ihnen Mittelteile für den Umbau verschiedener Sechsachser entnommen wurden, andere nach Dessau oder nach Nörrköping/Schweden, so auch GTw 1059.
August 2011
GTw 1071 gehört zu der 1966 von DÜWAG ausgelieferten Sechsachser-Serie 1056 bis 1076. Die ersten waren noch als 56ff. beschriftet, ehe nahezu der gesamte Straßenbahn-Triebwagenpark noch im gleichen Jahr um 1000 erhöhte Wagennummern erhielt. 1968 wurden die GTw 1056 bis 1073 durch Einfügen eines Mittelteils zu Achtachsern verlängert, die GTw 1074 bis 1076 folgten 1972. Ausgeliefert wurde GTw 1071 in der damals üblichen beigen Grundlackierung, und er trug zeitweise Seitenwandwerbung z.B. für das Möbelhaus Rück in Oberhausen, ehe auch er anlässlich einer Hauptuntersuchung 1979 in den orangeroten Farbtopf fiel. Von März 1981 bis Mitte Juli 1986 trug er erneut Seitenwandwerbung für Rück. Mitte 1988 musste er sich erneut einer Hauptuntersuchung unterziehen, nach der er in Vorbereitung für eine Totalwerbung eine weiße Grundlackierung erhielt. Warum er in dieser Aufmachung in den Betriebsdienst gelangte, ob wegen eines kurzfristigen Wagenmangels oder weil die Folien noch nicht vorlagen, darüber lässt sich nur spekulieren. Jedenfalls fuhr er knapp zwei Wochen als “Albino“ herum und erhielt erst danach seitlich Werbefolien für “fielmann-optic“. Nach Eröffnung des Duisburger U-Bahn-Tunnels im Juli 1992 wurde er abgestellt und im Oktober 1993 an die EVAG, Essen, zwecks Ausbaus des Mittelteils abgegeben. Auf dem obigen Foto durchfährt er am 08. August 1989 auf SL 904, Hüttenheim – Laar, am Kuhtor die seinerzeit üblichen und das Stadtbild schmückenden Blumenrabatte.
September 2011
Herbststimmung in Dinslaken an der Haltestelle Trabrennbahn, in die soeben der “Mannheimer“-GTw 1083 mit Bw 2261 einfährt. Beide Fahrzeuge tragen die seinerzeit zahlreich anzutreffende Werbung für den Magenbitter “Jägermeister“ und waren in dieser Zusammenstellung sehr häufig unterwegs. GTw 1083 gehört zu der 1973/74 von DÜWAG ausgelieferten Serie 1080 bis 1094 des Typs “Mannheim“ und wurde am 16. Februar 1974 offiziell in Dienst gestellt. Er trug von Anfang an bis zu seiner Ausmusterung in Duisburg die orangerote Grundlackierung mit der “Jägermeister“-Werbung. Alle übriggebliebenen “Mannheimer“ (GTw 1086 wurde bekanntlich beim großen Brand im Btf. Grunewald am 16. Februar 1983 so schwer beschädigt, dass er verschrottet werden musste) einschließlich der Vorserie 1077 bis 1079 wurden in den Jahren 1988 bis 1991 nach und nach an die Verkehrsbetriebe der steiermärkischen Landeshauptstadt Graz abgegeben, wo sie noch heute im täglichen Einsatz stehen. Nachdem sich mit den Beiwagen 278 bis 283 (DÜWAG 1955/56) bereits 6 vierachsige Großraum-Beiwagen in Zweirichtungs-Ausführung im Bestand der DVG befanden, wurden 1963 mit den Wagen 259 bis 261 nochmals 3 gleichartige Großraum-Beiwagen geliefert. Im April 1986 wurden die Wagen ausgemustert und wenig später verschrottet.
Oktober 2011
Ein Exot unter den Fahrzeugen der DVG war die kleine Ellok 100. 1931 gelangte die 1930 gebaute Ellok zur damaligen Duisburger Straßenbahn. Auf den Betriebshöfen diente sie verschiedenen Rangieraufgaben, in den letzten Jahren war sie auf dem Bauhof Weidenweg stationiert. 1986 wurde sie offiziell ausgemustert. Im August 1997 wurde sie an das Schwerter Straßenbahnmuseum abgegeben, wurde aber in 2000 an das Hannoversche Straßenbahnmuseum weitergereicht, wo sie seitdem in ihrer grünen Ursprungslackierung ausgestellt wird. Auf dem obigen Foto steht sie am 13. Oktober 1979 im Bauhof Weidenweg.
November 2011
Auch der Spätherbst kann sonnige Tage haben wie am 04. November 1983, als GTw 1076 auf SL 909 auf der Hansastraße in Richtung Huckingen unterwegs ist und soeben die Bundesbahn-Unterführung passiert hat. GTw 1076 gehört zu der 1966 von DÜWAG ausgelieferten Sechsachser-Serie 1056 bis 1076. Die ersten waren noch als 56ff. beschriftet, ehe nahezu der gesamte Straßenbahn-Wagenpark noch im gleichen Jahr um 1000 erhöhte Wagennummern erhielt. 1968 wurden die GTw 1056 bis 1073 durch Einfügen eines Mittelteils zu Achtachsern verlängert, die GTw 1074 bis 1076 folgten 1972. Ausgeliefert wurde GTw 1076 in der damals üblichen beigen Grundlackierung, die neue Standardlackierung in orangerot mit gelber Stirnfront erhielt er anlässlich einer Hauptuntersuchung im Jahre 1978. Am 19.Oktober 1984 stieß er an der Ecke König-/Mercatorstraße mit dem auf SL 79 die Endhaltestelle verlassenden GT8SU-3101 zusammen und wurde danach im B- und C-Teil beschädigt abgestellt. Im April 1986 wurde er verschrottet. Die Triebdrehgestelle sowie einige Rahmenteile wurden aufgehoben und sollten Verwendung finden unter dem in Eigenbau geplanten tunnelgängigen Kran- und Oberleitungs-Zweikraft-ATw 3276. Der Bau wurde jedoch Ende der 1990er Jahre abgebrochen und der Torso verschrottet.
Dezember 2011
Weihnachtliche Ruhe im Betriebshof Walsum
Leicht schneebedeckt warten am ersten Weihnachtsfeiertag zwei Fahrzeuge auf dem Außengleis des Btf. Walsum auf nachweihnachtliche Aktivitäten: